Massanfertigung Schießsportbekleidung

Damit du viel Spaß und Erfolg mit deiner neuen Bekleidung hast, geben wir dir noch einige Informationen mit.

Passformen der Schießbekleidung

Eine gut passende Bekleidung fühlt sich bei Auslieferung oft zu eng und/oder nicht passend an. Die Hose lässt sich zu Beginn umständlich schließen und die Hosenbeine liegen meist auf den Schuhen auf. Die neue Jacke lässt dein bisheriges Anschlagsgefühl anfangs nicht zu. Druckstellen, wie z.B. im Schulter/Nackenbereich oder ein Ellbogenbereich, der noch nicht perfekt „fällt“, werden erst bei regelmäßigen Gebrauch gemildert, bzw. geformt. Die laut ISSF Reglement erforderlichen 70mm Überlappung sind bei einer gut passenden Jacke nicht möglich. Bei der Anfertigung einer maßgefertigten Jacke, wird das Dehnen und das Nachgeben des Materials und der Nähte miteinberechnet.

Um schneller in deinen gewohnten Anschlag zu kommen, empfehlen wir für die Phase des „Einschießens“ der Bekleidung, über die geforderten 70mm Überlappung zu gehen und die Knöpfe entsprechend weiter zu setzen. Sobald sich das Material und die Nähte mit der Zeit deiner persönlichen Anschlagsposition anpassen, kannst du stufenweise die Knöpfe wieder enger setzen. Achte beim Setzen der Knöpfe aber stets auf das Reglement der ISSF.

Eine Schießbekleidung ist für die sportspezifische Position gemacht, daher ist die Passform nur inkl. Schießunterbekleidung, Schießschuhen und Schießhandschuhen zu bewerten.

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Regelkonformität und Materialsteifigkeit

Bei diversen Bekleidungskontrollen ist ebenso die Materialsteifigkeit der Bekleidung ein großes Thema. Die Hersteller verfolgen bezüglich Materialsteifigkeit verschiedene Philosophien, die sich hauptsächlich in zwei Gruppen teilen. Die eine Gruppe an Hersteller versucht die Bekleidung so zu produzieren, sodass diese so gut wie möglich regelkonform ausgeliefert werden kann. Beispielhaft zu nennen sind hier CAPAPIE mit dem Material CAPITEX oder die Marke HITEX mit ihrem Material EVOTEX. Die zweite Gruppe verwendet bei der Herstellung absichtlich Material, das bei Auslieferung nicht ISSF regelkonform, bzw. zu steif ist. Bei dieser „nicht regelkonformen“ Bekleidung/Material, kommt meist ein klassisches Canvas oder ein mit Zusätzen versehenes Canvas zum Einsatz.

Entscheidest du dich für eine Bekleidung aus dieser Gruppe, musst du darauf achten, dass du deine Bekleidung lange genug vor einem wichtigen Wettkampf „einschießt“, somit das Material brichst und die erforderliche Geschmeidigkeit des Materials erreichst. Wird im Auslieferungszustand zu steifes Material verwendet, handelt es sich hierbei nicht um Unwissenheit oder Böswilligkeit seitens der Hersteller! Im Gegenteil, die Hersteller bezwecken damit, dass du länger von deiner Schießbekleidung hast und rechnen die Alterung des Materials mit ein.

Was alle Schießbekleidungen eint, ist die Tatsache, dass immer du als Sportschütze und nicht der Hersteller, für die Regelkonformität verantwortlich bist!

Wissenswertes und Begründungen

Trotz vermeintlich regelkonformen Materials ist die erforderliche Geschmeidigkeit aufgrund einer zu kleinen Fläche bei Auslieferung nicht gegeben.

Die 70mm Überlappung kann nicht gehalten werden. Der Schütze hat in diesem Fall die Knöpfe nicht erforderlich positioniert oder hat sich körperlich verändert.

Unterschiede in der Temperatur und/oder Luftfeuchtigkeit haben Einfluss auf den Zustand. Ein Material, das immer bestmöglichen Support bei gleichzeitiger Regelkonformität bei allen Witterungseinflüssen bietet, gibt es auf dem Markt derzeit nicht.

Das Material der Schießbekleidung kann z.B. durch verschiedene Stoffe/Mittel vom Schützen bearbeitet werden.

Du stehst vor einem wichtigen Wettkampf und du möchtest dich zuvor über die Geschmeidigkeit/Steifigkeit deiner Bekleidung vergewissern, dann stehen wir dir gerne beratend zur Seite. Wir haben ein offizielles ISSF Steifigkeitsmessgerät bei uns in der TEN NINE FACTORY vor Ort. Damit können wir gerne deine Bekleidung überprüfen

Verarbeitungsqualität oder Preis/Leistung

Verarbeitungsqualität und Farbtreue sind bei den europäischen Herstellern in der Regel sehr hoch angesiedelt. Dieser hohe Standard ist bei nichteuropäischen Herstellern eher selten anzufinden. Eine nicht sauber geführte Naht, sowie eine nicht gerade geschnittene Einfassung, eine Abweichung im Farbton, Klebereste oder Schmutz auf der Bekleidung oder ähnliches, können vorkommen und sind leider hinzunehmen. Wäge im Vorfeld ab, ob für dich Verarbeitungsqualität oder Preis/Leistung oberste Priorität einnehmen und bestelle entsprechend.

Weiteres wissenswertes über Schießbekleidung

  • Die allgemeine Lehre der Stehendtechnik besagt, dass die Hosenbeine nicht auf den Füssen aufliegen dürfen. Dadurch bleibt die Körperschwankung unbeeinflusst. Es gibt aber auch einen wesentlichen Anteil an Sportschützen weltweit, die die stabilisierende Wirkung aufliegender Hosenbeine bevorzugen. Aber auch verschiedene Hersteller, sowie unter anderen auch CAPAPIE, verfolgen diesen Ansatz und fertigen die Hosenbeine tendenziell länger. Hast du eine konkrete Vorstellung bezüglich der Hosenbeinlänge, teile uns dies bei der Konfiguration deiner Bekleidung bitte mit. Bist du dir noch unschlüssig dann helfen wir dir gerne in der Entscheidungsfindung!
  • Ein Faltenwurf im vorderen linkem und rechtem Schulterbereich ist in der Regel bei hängen gelassenen Armen der Fall. Hier greift insbesondere die Devise, dass Schießsportbekleidung für den Schießsport konzipiert ist. Werden die Arme in die sportspezifische Position gebracht, lösen sich die Falten. Ein gewisser Materialüberschuss im Bereich der rechten Schulter wird ebenfalls von manchen Herstellern bewusst gewählt. Bei korrekt eingesetzter Schaftkappe (geöffneter rechter Arm bei Rechtsschützen) umgibt das „überschüssige“ Material die Schaftkappe und fixiert diese zusätzlich in der Schulter.
  • Bevorzugst du eine offene Stützhand im Stehendanschlag somit drückt der Ärmel oftmals in den Handrücken. Mit der Zeit passt sich auch dieser Bereich an deine Handhaltung an. Beschleunigen kannst du die Anpassung, indem du den Ärmel speziell zu Beginn in die gewünschte Form bringst. Zusätzlich kannst du diesen Bereich durch knicken bearbeiten und somit die Struktur des Materials brechen.

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